Am 2. Dezember fuhr ich nach Gänserndorf in Niederösterreich um einen gebrauchten Refraktor zu kaufen. Der Verkäufer, ein ambitionierter Hobbyastronom, arbeitet mit mehreren Instrumenten. Ein erster Blick im Wohnzimmer des Verkäufers "auf" den Refraktor genügte schon: Das war "Liebe auf den ersten Blick!" Der "zweite Blick" geht an der Taukappe vorbei direkt ins Objektiv. Leider keine Blenden gegen Streulicht im Haupttubus, jedoch 3 Blenden im Fokussiertubus. Diese nützen nicht viel weil sich am Ende des Okular-Tubus - also in Richtung des Objektivs - keine Blende befindet! Blickt man in den Okularstutzen (ohne Okular), sieht man an dieser Stelle eine Spiegelung. Diese macht sich natürlich bemerkbar und wirkt sich nachteilig auf die Bildqualität aus!

Das Problem läßt sich mit handwerklichem Geschick leicht beseitigen. Wenigstens ist der Haupttubus innen geschwärzt. Das Objektiv macht auf mich einen guten Eindruck, es hat eine Multi-Vergütung. Das Teleskop wirkt insgesamt wuchtig und stabil und auch der Okularauszug ist präzise gearbeitet. Das Teleskop sieht schwerer aus als es ist: 3,5 Kilogramm.
Ich bezahlte das Gerät, verabschiedete mich von dem freundlichen Paar und fuhr zurück nach Hause. Eine Woche später hatte ich leider immer noch keine Gelegenheit das Teleskop am Himmel zu testen! Schneefall, Nebel und Wolken verhinderten dies.
 

Nach Einbau der Okularblende testete ich das Gerät an der schneebedeckten Landschaft! Mit einem hochwertigen 20mm Okular (50-fache Vergrößerung) bot sich mir ein gestochen scharfes Bild! Der RC-Wert von 9,3 läßt bereits einen zarten Farbsaum (chromatische Aberration) erkennen. Die Scharfstellung erfolgt ohne Probleme und der lange Verstellbereich des Okulartubus von 145 Millimeter würde auch für noch längere Brennweiten ausreichen!
10. Dez. 2012

Eine Aufname mit dem Bresser Refraktor 102/1000mm